FAMA

Beschreibung

In der kurzen Geschichte von Fama, die in der undenkbaren Mitte des Weltalls, an einem Ort zwischen Himmel, Erde und Meer wohnt, beschreibt Ovid die unaufhörliche Bewegung, in der mythische Erzählungen immer neu entstehen, sich verändern und verwandeln. Die Mythen sind immer im Wandel begriffen und haben daher keine ursprüngliche Form, kein Original. Das einzig Originäre ist die Verwandlung der Mythen selbst, sind ihre niemals endenden Metamorphosen.

FAMA ist eine Installation aus sehr dünnem, halbtransparenten Glasvlies, die als Projektionsraum für Videos genutzt wird. Das Glasvlies streut das Licht der elektronischen Bilder, Lichtfäden kreuzen sich unsichtbar, die projizierten Bilder werden zu einem scharf-unscharfen Geflecht: Es entstehen virtuelle Bildzwischenräume.

Das gezeigte Bildmaterial ist Ergebnis eines vielfachen Kopierprozesses. Unter der absichtsvollen Verwendung eines "falschen" Bildwiedergabeformates wird die Videoprojektion des Ausgangsmaterials abgefilmt, das abgefilmte Material erneut abgefilmt, usw. Der installierte visuelle Raum scheint durch die Schichtungen flirrender elektroakustischer Klänge in Bewegung versetzt. Der musikalische Raum ist aus wenigen kurzen instrumentalen Streicher-Samples in einem vielfachen Transformationsprozeß entstanden. Das Ergebnis dieses Prozesses ist eine ruhige Klanglandschaft aus mikrotonalen Verschiebungen und Interferenzen, in der gerade die akustischen Zwischenräume hörbar werden.

Am ersten Abend ist die Installation der Ort für eine Aktion mit Eva Oppl (Viola), die darin Kompositionen von J. S. Bach und G. Kurtág spielt.

Die Installation FAMA entstand im Kontext der auf zwei Jahre angelegten LAST/Trilogie, einem multimedialen Musiktheaterprojekt der LOSE COMBO. In FAMA wurden erstmals einige musikalische, bildnerische, räumliche und szenische Komponenten der Trilogie installiert.